Normale Blutwerte, aber Sie fühlen sich krank? Diese 8 Gründe stecken dahinter
- praxisbruk
- 14. Nov.
- 4 Min. Lesezeit
"Mein früherer Arzt hat gesagt, mein Blutbild wäre völlig unauffällig. Alles ist im Normalbereich." Mit dieser Aussage kommen viele Patientinnen und Patienten zu mir. Dabei fühlen sie sich seit Monaten erschöpft, haben Konzentrationsprobleme oder schlafen schlecht. Die Verdauung macht, was sie will, und insgesamt läuft nichts mehr richtig rund.
Und nein, sie bilden sich ihre Beschwerden nicht ein. Das Problem liegt bei der Art, wie nach Ursachen gesucht wird.
8 Gründe, warum Sie sich trotz normaler Laborwerte nicht fit fühlen
1. “Normal” ist nicht gleich gesund
Die Referenzwerte für Laborwerte entstehen so: Man nimmt eine große Gruppe von Menschen, misst deren Werte und erklärt die mittleren 95% für “normal”. Klingt logisch, hat aber einen Haken: In dieser Gruppe sind auch Menschen mit versteckten Gesundheitsproblemen, chronischen Entzündungen oder schlechter Nährstoffversorgung.
Deswegen schwanken auch die Referenzwerte zwischen den unterschiedlichen Laboren: Sie spiegeln die Realität dieser Labore wider und nicht den optimalen Bereich. Mit Gesundheit hat “normal” also nicht viel zu tun.
Ein Vitamin-D-Wert von 30 ng/ml gilt zum Beispiel als “ausreichend”. Für ein starkes Immunsystem, gesunde Knochen und gute Laune wären aber eher 50-60 ng/ml notwendig. Der Unterschied zwischen “nicht krank” und “richtig gesund” ist riesig.

Bei anderen Nährstoffen ist es genauso. Diese unterschwelligen Mängel können jahrelang unbemerkt die Gesundheit schwächen.
2. Ihr Darm spielt nicht mit
Der Darm ist mehr als nur Verdauung – er ist Chef übers Immunsystem, die Nährstoffaufnahme und sogar Ihre Stimmung. Wenn die Darmflora durcheinander ist oder die Darmwand zu durchlässig wird, hat das weitreichende Folgen: Entzündungen, Nährstoffmängel trotz guter Ernährung und ein überarbeitetes Immunsystem.
Das Gemeine: Standard-Blutwerte zeigen davon nichts. Die Entzündungsmarker können völlig normal aussehen, während unterschwellig trotzdem was brodelt. Spezielle Stuhl-, Blut- und Atemtests können aber aufdecken, was wirklich im Darm los ist.

3. Ihre Zellkraftwerke sind müde
Stellen Sie sich vor, die Kraftwerke in Ihren Zellen laufen nur noch auf Sparflamme. Das passiert bei einer Mitochondrien-Störung. Die Folgen: Sie fühlen sich dauerhaft platt, unkonzentriert und wie im Nebel.
Schuld können Virusinfekte (EBV, Corona & Co), Umweltgifte, Dauerstress oder Nährstoffmängel sein. Das normale Blutbild zeigt davon nichts, aber spezielle Tests können messen, wie gut Ihre Zellen eigentlich Energie produzieren.
4. Versteckte Infekte machen Ärger
Manchmal hängen Viren oder andere Erreger jahrelang in unserem Körper rum, ohne richtig krank zu machen. Herpesviren, Epstein-Barr-Virus, oder Borrelien können aber trotzdem das Immunsystem beschäftigen und Energie klauen.
Diese Dauergäste fallen durch normale Tests. Mit erweiterten Antikörpertests kann man sie aber aufspüren und anschließend behandeln.
5. Giftstoffe belasten den Körper
Quecksilber aus alten Plomben, Blei aus der Umwelt, Schimmel aus feuchten Ecken – täglich sind wir verschiedenen Giftstoffen ausgesetzt. Wenn die körpereigene Entgiftung überfordert ist, leidet die Energieproduktion und alle anderen Systeme im Körper.
Da Schwermetalle und Umwelttoxine nicht standardmäßig gemessen werden, bleiben sie oft unentdeckt. Spezielle Tests können aber zeigen, ob eine Belastung vorliegt.
6. Ihr Nervensystem ist aus dem Takt
Das autonome Nervensystem regelt alles, woran Sie nicht denken müssen: Herzschlag, Atmung, Verdauung. Wenn das System aus der Balance gerät, können Kreislaufprobleme, Verdauungsstörungen oder Schlafprobleme entstehen.
Diese Störungen zeigen sich nicht im Blutbild, können aber durch bestimmte Messungen (wie z.B. Herzratenvariabilität) erkannt werden.

7. Essen macht heimlich Probleme
Nicht jede Nahrungsmittelreaktion ist eine dramatische Allergie. Viel öfter sind es verzögerte Unverträglichkeiten, die sich erst Stunden oder Tage später zeigen. Histaminintoleranz oder andere Unverträglichkeiten können chronische Entzündungen, Verdauungsprobleme oder Kopfschmerzen verursachen.
Da der Zusammenhang zwischen Essen und Beschwerden nicht immer offensichtlich ist, bleiben diese Reaktionen oft unerkannt. Es gibt aber zum Glück spezielle Tests dafür, die Klarheit bringen.

8. Hormone spielen verrückt (nicht nur die Schilddrüse)
Bei Hormonen denken alle sofort an die Schilddrüse. Aber da gibt’s noch viel mehr. Gestörte Nebennieren können zu morgendlicher Müdigkeit führen. Unausgewogene Geschlechtshormone – besonders in den Wechseljahren – beeinflussen den Schlaf, die Laune und das Energieniveau.
Diese hormonellen Feinheiten werden oft gar nicht getestet. Ausführliche Hormonprofile können aber wichtige Hinweise liefern.
Die Diagnostik und Behandlung in unserer Praxis
In unserer Praxis schauen wir genau dort hin, wo Standard-Tests aufhören. Dabei kombinieren wir bewährte Schulmedizin mit erweiterten Diagnosemethoden.
1. Gründliche Nährstoffdiagnostik
Wir messen nicht nur Standard-Werte, sondern alle wichtigen Mikronährstoffe. Und orientieren uns dabei an den optimalen Werten für Ihre Gesundheit. Je nach Ergebnis gibt’s dann einen individuellen Plan mit Ernährung, gezielten Präparaten oder Infusionen.
2. Darm unter die Lupe nehmen
Mit speziellen Analysen schauen wir, was im Darm wirklich los ist: gestörte Flora, durchlässige Darmwand oder Entzündungen. Die Behandlung erfolgt durch Ernährungsumstellung, gute Probiotika und bei Bedarf auch durch die Ozontherapie.
3. Zellenenergie wieder ankurbeln
Wir testen mit ausführlicher Diagnostik, wie gut Ihre Mitochondrien in Wirklichkeit arbeiten. Mit IHHT (einem speziellen Sauerstofftraining) und den richtigen Nährstoffen helfen wir den Zellkraftwerken wieder auf die Sprünge.
4. Versteckte Infekte aufspüren
Bei Verdacht schauen wir gezielt nach Viren oder anderen Erregern, die durch Standardtests nicht gefunden werden können. Dann unterstützen wir das Immunsystem dabei, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
5. Entgiftung fördern
Mit den richtigen Tests checken wir, ob und welche Giftbelastungen vorhanden sind. Falls nötig, helfen wir dem Körper mit Chelat-Therapie dabei, Schwermetalle oder andere Toxine loszuwerden.
6. Nervensystem beruhigen
Durch das IHHT-Training und gezielte Nährstoffe bringen wir das Nervensystem wieder in Balance – für mehr Gelassenheit und bessere Stressresilienz.
Hören Sie auf Ihren Körper
Normale Blutwerte sind leider kein Freifahrtschein für optimale Gesundheit. Aber mit dem richtigen Blick und erweiterten Tests lassen sich auch versteckte Ursachen für Ihre Beschwerden finden und behandeln.
Ihr Körper ist ein sensibles System, das früh Alarm schlägt, wenn was nicht stimmt. Wenn Sie sich trotz “normaler” Werte schlecht fühlen, nehmen Sie das ernst. Warten Sie nicht, bis aus Ihren Beschwerden Krankheiten werden, die nicht mal die Standardtests mehr als “normal” bezeichnen können.
Ein Sprichwort der Cherokee bringt es sehr gut auf den Punkt: “Wenn du auf deinen Körper hörst, solange er noch leise spricht, musst du ihn nicht schreien hören."


